Im Laufe des Jahres 1900 trafen sich mehrere in Dittishausen beheimatete Blasmusiker um eine Ortseigene Musikgesellschaft zu gründen. Die meisten von ihnen waren erfahrene Musiker, die bis dahin bei auswärtigen Musikkapellen aktiv gewesen waren, Ihnen schlossen sich sogleich einige Bewohner Dittishausens an, mit dem Wunsch, ein Instrument zu erlernen und baldmöglichst in den Konzertbetrieb aufgenommen zu werden. 

Mit einem Anfangsbudget von 60,- Mark konnten gebrauchte Instrumente angeschafft werden. Bis zum Jahr 1927 traf man sich sporadisch in wechselnden Lokalitäten und Wirtshäusern des Ortes zur Probe, da es an einem Probelokal fehlte.

Das 25-jährige Stiftungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Dittishausen am 28. Juli 1901 bot den Musikern die Gelegenheit die Früchte ihrer musikalischen Arbeit erstmals vorzustellen. Bereits einen Monat später war die Musikkapelle zu einem für damalige Zeiten sehr wichtigen Ereignis außerhalb der Gemeindegrenzen eingeladen. Unsere Musiker durften am 19. August 1901 zur Einweihung der Eisenbahnlinie Freiburg - Donaueschingen im Nachbarort Löffingen feierlich aufspielen.
 Aus dem Jahre 1921 ist die Mitwirkung der Musikkapelle an einer Theateraufführung erwähnt, die Musiker wurden mit 30 Liter Bier entschädigt 

 Die Anschaffung und Reparatur von Instrumenten, das bestellen von Notenmaterial und die Vergütung  des Dirigenten gestalteten sich schwierig, da die Musikgesellschaft bis zum Jahre 1923 über keine regelmäßigen Zuwendungen verfügte.
 Als gelegentliche Einnahmequelle waren kleine Geldbußen zum Beispiel bei Beleidigungsdelikten, willkommen, die beim Beklagten durch den Bürgermeister erhoben wurden und an die Musikgesellschaft weitergeleitet wurden.
 
 Im Jahre 1938 wurde der Versuch gestartet, ein vollgültigen Verein zu gründen, der Mitgliedsbeitrag sollte zwei Reichsmark betragen., er Ausbruch des Zweiten Weltkrieges lies dieses Vorhaben jedoch scheitern.

Auch der Musikverein wurde nicht vom Krieg verschont, sechs aktive Musiker sollten an der Front ihr Leben lassen.
Obwohl nach Kriegsende noch nicht alle Musikerkameraden in die Heimat zurückgekehrt waren, nahm Musikkapelle Dittishausen, auf Anregung des Kirchenchores, Ihre Aktivitäten wieder auf, um am bevorsteheneden Kirchenfest mitzuwirken.

Am 15. März 1947 erfolgte dann, nach Genehmigung durch die französische Militärregierung, die Wiedergründung der Musik Kapelle als Musikverein Dittishausen, mit festgelegter Satzung.
 Erster Vorstand war Johann Beck jr.
 
Am 25. März 1951 war es dann soweit, der Musikverein Dittishausen feierte sein 50. Jubiläum. Am Morgen zog die Musikkapelle unter feierlichen Klängen in Begleitung von Feuerwehr und Sportverein vom Rathaus zur Kirche.  Während der feierlichen Messe, die vom Kirchenchor Dittishausen musikalisch gestaltet wurde, gedachte die Gemeinschaft den Opfern der beiden Weltkriege und insbesondere den sechs gefallenen Musikern. Die Festlichkeiten wurden am Nachmitag im Gasthaus "Rößle" fortgesetzt. 

Einer Einladung der Nachbargemeinde folgend, fuhren die Dittishauser Musiker am 27. Mai 1951 zur Stadternennung von Löffingen, man marschierte an der Spitze des Festzuges und spielte abends zur Unterhaltung und zum Tanz im Gebert-Saal auf.
 
 Aufgrund dürftiger Probenbesuche wurde 1952 der unpopuläre Entschluss gefasst, dass unentschuldigte Fehlen mit einem Beitrag von 50 Pfennig in die Vereinskasse zu bestrafen.
 
Schon damals war die Musik bei allen Fasnachtsveranstaltungen auf dem Berg Tabor vertreten, wobei als Besonderheit der „alte Fasnachtsonntag“ zu erwähnen ist, hier wurde ausschließlich in Dittishausen noch bis Mitternacht, Beginn der Fastenzeit, zu Tanz und Unterhaltung aufgespielt. 


Gut bis sehr gut lautete das Urteil für den Musikverein Dittishausen beim Verbandswertungsspiel 1960 in Lenzkirch. dargeboten wurden die Romanze „Frühlingserwachen“ und das Pflichtstück "Bläserruf". 1965 stellten sich unsere Musiker auch einem Verbandskritikspiel in Neustadt.

Im Jahre 1967 entschied sich der Musikverein dazu , aufgrund von Abnutzungserscheinungen, neue Uniformen im "Trachten"-Look anzuschaffen, zusätzlich wurden für die Fasnachtszeit, in der die Musiker als "Zunftmusik" der neu gegründeten Geißenzunft fungierten rote Fuhrmannsblußen angeschaft, die auf der Rückseite mit dem Geißenkopf ausgestattet waren.

Kulturelle Ereignisse der Dorfgemeinschaft Dittishausens waren zu dieser Zeit die seit 1966 durchgeführten Kilbig-Konzerte mit anschließender Hammelverlosung, sowie die in Zusammenarbeit mit dem Schützenverein durchgeführten Waldfeste, die laut Presseangaben über 1000 Festbesucher angezogen.

Über die Region hinaus wurden Freundschaften mit anderen Musikverein geknüpft, Beispielsweise der Kameradschaftsbesuch des Musikvereins Kretzgau aus Unterfranken im Jahre 1969 in Dittishausen, neben geselligem Beisammensein wurden die Künste der Blasmusik bei einem Doppelkonzert der beiden Kapellen sowie einem Platzkonzert der Kretzgauer Gäste kultiviert.
Ein Jahr später traten unsere Musiker den Gegenbesuch bei unseren Freunden an.

Bei der Generalversammlung 1974 wurde die offizielle Eintragung des Musikvereins Dittishausen e. V. Ins Vereinsregister bekannt gegeben.
Als erste Frau in der Geschichte des Musikvereins, dürfen wir Jutta Hasenfratz, die Tochter des früheren Dirigenten Siegfried Hasenfratz erwähnen, sie war seit 1968 als Klarinettistin aktiv und übernahm 1974 die Aufgabe der Protokollführerin.

Vom 11. bis 14. Juli 1975 fand das 75-jährige Jubiläum des Musikvereins Dittishausen statt. Leider standen die Festlichkeiten unter keinen günstigen Stern. Kurzfristig musste wegen einer Beschwerde eines Feriengastes der Festplatz vor dem Hochhaus auf ein neues Gelände verlegt werden, dass freundlicherweise von der Familie Uhlmann und den umliegenden Nachbarn zur Verfügung gestellt wurde. Der Zeltaufbau geriet schwere Gewitter in Verzug, es mussten zusätzliche Entlastungsgräben gezogen werden.
 Während der Festtage selbst herrschte dann schönstes Wetter, dies hatte zur Folge, dass zum Festumzug viele Musikgesellschaften wegen des Heuens kurzfristig absagen oder sofort nach dem offiziellen Teil abreisten. Aber die schönen Seiten des Jubiläumfestes werden wir in Erinnerung behalten.
 Trotz der berichteten Schwierigkeiten wurde das 75-jährige Jubiläum zu einem vollen Erfolg und der Kassierer konnte schwarze Zahlen schreiben. Ein Großteil des guten Festgelingens war den zahlreichen Helfern zuzuschreiben, deshalb veranstalteten die Musiker am 2. August 1975 auf dem Rubuck ein großes Helferfest mit Spanferkel und 300 l Bier. 


Die nächsten Jahre waren vor allem durch Gegenbesuche bei Jubiläen befreundeter Kapellen charakterisiert wie zum Beispiel in Lenzkirch und Urach. Nach 11-jährigem Exil kehrten die Musiker am 03.03.1978 in das renovierte Probelokal im alten Schulhaus zurück viele Musiker hatten sich aktiv an den Renovierungsarbeiten beteiligt.
 Dank mehreren Materialspenden und dem körperlichen Einsatz der Musiker, ist der Musikverein seit 1978 stolzer Besitzer einer gut eingerichteten, gemütlichen und wetterfesten Hütte auf dem Ruhbuck, die seither für gesellige Anlässe regelmäßig genutzt wird.

1979 sollte dann das erste Straßenfest vor dem alten Schulhaus stattfinden, dass bei einheimischen und Feriengäste großen Anklang fand und inzwischen zu den sommerlichen Pflichtveranstaltung gehört.
Am 25. Juli 1980 wurde der Sportplatz des SV Dtittishausen feierlich eingeweiht, der Musikverein war nicht nur für den musikalischen Rahmen bei Festbanketten, Festgottesdiensten und Monumenteneinweihungen verantwortlich, auf durch ein gelungenes Frühschoppen Konzert konnte er zur guten Feststimmung beitragen. 


Ein Kameradschaftsabend im Gasthaus wird Hilpert bestätigte, dass Geselligkeit und Freundschaft im Verein groß geschrieben werden, neben gutem Essen, Spielen und Sketschen, führte Otto Bourgoin Dias von vergangenen Veranstaltungen vor.
 
Am 28. Mai 1983 wurde unter feierlichen Klängen das ausgebaute Feuerwehrhaus Dittishausen eingeweiht. Bei Sonnenschein konnten am nächsten Tag unsere neuen Trachtenjacken, beim großen Festumzug am  Bräunlinger Trachtenfest, zur Schau getragen werden.
 
 Seit 1988 ist der Musikverein Dittishausen Mitglied des "Blasmusik Verbandes Hochschwarzwald e.V." Musikalische Höhepunkte im Jahre 1988 waren die Teilnahmen am Löffinger Sternmarschsch und am Festumzug zur 1150-Jahr Feier in Bachheim.

Im Juli 1995 feierte unsere Patenkapelle "Stadtmusik Löffingen" ihr 275 jähriges Jubiläum, bei hochsommerlichen Temperaturen beteiligen wir uns hier am großen Festumzug.
 Im August des Jahres 1995 waren wir anlässlich des Geranienfestes beim Musikvereins Unadingen zu Gast.  Leider zeigte sich der Wettergott in schlechtester Laune, und der Regen ergoss sich in Strömen über die marschierender Musiker, dieser Belastungsprobe waren unsere Trachtenhüte nicht gewachsen und unser Budget wurde deshalb durch die Anschaffung einer Reihe neuer Uniformshüte belastet. 


Im Jahr 1996 stand ein Besuch beim Musikverein Duningen an, dessen Weinfest von uns musikalisch umrahmt wurde.
Einen schönen Nachmittag erlebten unsere Musiker auf dem Marktplatzfest des Musikvereins Pfalzgrafenweiler, an dem zur Unterhaltung aufgespielt wurde. Bei einem Wettbewerb war das Gesamtgewicht des beleibten 2. Vorstandes mit Uniform und Instrument zur erraten. Als beste Schätzerin erwies sich unsere Klarinettistin Sandra Fürderer, die als ersten Preis einen Farbfernseher gewann.
 
 Das ultimative Ereignis der Saison 1997 sollte die Einladung der Alpirsbacher Klosterbrauerei auf den Cannstatter Wasensein. In bester Laune sollten wir im Schwarzwald Erlebnizelt auf einer, von einem Wasserfall flankierten, Bühne aufspielen. Unser abwechslungsreiches Programm und die zum Teil derben Späße unseres Ansagers Otto Bourgoin ließen die Stimmung im gut gefüllten Festzelt hochleben.
Anschließend verbrachten wir noch einige ausgelassene Stunden zwischen Bierzelten und Karussellen. Die nächtliche Heimreise konnten wir erst antreten, nachdem die letzten verspäteten Musiker eingesammelt waren.

(Quelle: Festschrift zum 100 Jährigen Jubiläum vom 14-17 Juli 2000)

Im Jahre 2016 besuchten wir das Kreismusikverbandsfest Rottweil-Tuttlingen in Böhringen, um am Wertungsspiel teilzunehmen. Hierbei schlossen wir in der Kategorie 3 für Konzertmusik mit sehr gutem Erfolg ab. Die harte Arbeit hat sich ausgezahlt und zu den Klängen von Viera Blech feierten wir unseren Erfolg.